Dienstag, 1. Juli 2014

Bonusrunde Wolfsbarsch!


Der alljährliche Familienurlaub ging mal wieder in den Süden Frankreichs: Die Carmargue - meine platonische Heimat!
Anglerisch habe ich bis jetzt immer nur das Süßwasser auf meine geliebten Bass angegangen. Diesesmal wollte ich das Ganze um einiges ruhiger angehen und mich kaum ums Angeln kümmern... aber wie das so als Angefressener ist, musste halt doch eine schon längst ausgemusterte Steckrute, eine Billigrolle und eine minimale Auswahl an Köder mit!
Wie gesagt, Angelzwang herrschte diesmal nicht,  ein Wolfsbarsch aber dürfte meine Barschsammlung dann doch schon bereichern ;)

Begonnen mit dem Fischen habe ich mit allerkleinsten Ködern. Ganz in Rock-Fishing-Manier. Aber außer ein paar Grundeln gab es nichts. Die Hänger-Quote war einfach zu krass und die Rute die ich dabei hatte, eignete sich einfach überhaut nicht für so Kleingeschniepel.
Aber so habe ich immerhin Kontakt mit ein paar einheimischen Meeresanglern bekommen und doch recht hilfreiche Tipps und Spots bekommen.  Außerden habe ich einen Eindruck und ein bißchen Gefühl für das Meer dort bekommen!



Zwei Tage darauf habe ich ein Zeitfenster von drei bis vier Stunden bekommen und so bin ich frühmorgens aus dem Haus um einen Wolf ans Band zu bekommen! Recht zuversichtlich war ich nicht, denn nach den Gesprächen im örtlichen Angelladen und aus den Erfahrungen der einheimischen Spinfischer sei das wohl eher schwierig - In so kurzer Zeit und dann auch noch  mit Kunstködern?!?
Große Hoffnungen zumindest haben sie mir nicht gemacht!!!

Am Abend zuvor hatte ich eine kleine Spotting-Tour gestartet und dabei natürlich auch den ein oder anderen Wurf getätigt! An einer Steinpackung, welche als Wellenbrecher dient, machte es plötzlich BÄÄÄM und meine Rute ist mir fast aus der Hand gerissen worden! Der Drill ging nur einige Sekunden: Die reinste Gewalt und nicht kontrollierbar! Wie gesagt nur einige Sekunden, denn das Fluorkarbon-Vorfach ist in allerfeinster Hechtmanier durchtrennt worden. Ich habe echt keine Ahnung was das für ein Fisch gewesen sein könnte! Ein Barracuda? Kein Plan! Auf jeden Fall unvergesslich und mit nichts zu Vergleichen, was ich je im Süßwasser gefangen habe.....

Der besagte Morgen begann natürlich an dem Wellenbrecher, der mir eine unruhige Nacht beschert hatte! Aber nach über einer Stunde an diesem Spot tat sich leider immer noch nichts. Leider hatte ich keinen Hardbait mehr. Ich hatte ja auch nur einen dabei und den hat mir ja der vermeintliche Barracuda gerippt......

So fischte ich also konsequent Softjerks - aber nicht einen Anfasser! Die Windbedingungen zwangen mich Jigs zu fischen. Da ich aber im Mittelwasser fischen wollte, verwendete ich den Illex Straight Head in 7 gr. Das brachte endlich den ersehnten Biss. Leider hat der Bruder mir den Gummi vom Haken gezogen. Aber der Schlüssel war gefunden!

Ettliche Würfe in die Wellen des Sandstrandes später entschloss ich mich dem Kanal der zum Fischereihafen führt zu folgen, um dort eine Autobahnbrücke aufzusuchen. Dieser Spot wurde mir immer wieder ans Herz gelegt. Also ohne einen einzigen weiteren Wurf die 3-4 Kilometer hingelaufen. Der Spot hatte die klassischen Kehrwasser, Untiefen und sauberen Kiesboden, wie man es von einem klassischen Zanderspot erwarten würde. Beim fünften Wurf dann endlich: BÄÄM, der Fisch hängt und die und Kampfkraft von Salzwasserfischen zeigt sich erneut. Unermüdlich nutzte der Fisch seine Kraft, die Hindernisse im Wasser und die doch recht starke Strömung des Kanals. Aber diesmal hat es geklappt - Ein beherzter Griff in das Barschmaul und der Traum vom Wolf war wahr geworden....

Leider war das Zeitfenster ausgereizt und ich sollte dann doch demnächst mit Frühstück zurück zum Campingplatz! Aber glaubt mir, ich hatte echt kein Problem damit :) :) :)





Tackle:
Grundsätzlich muss man sagen, dass ich keinen Meeresangler getroffen habe, der spezielle Salzwasser Ruten und Rollen verwendete. Alle spülten am Ende des Angels ihr Zeugs mit Süßwasser ab. Bei den Ködern haben sich 3 bis 4 inch  grosse Gummis und  Hardbaits bewährt. Auf Sandaal-Imitate sollte man auf keinen Fall verzichten. Die sollen stets einen Versuch wert sein.

Oben: Ein echt empfehlenswerter Twitchbait der PIN´S MINNOW (SW) von YO-ZURI hat  hervorragende Laufeigenschaft im Salzwasser. Mein absoluter Liebling: Der O.S.P. DoLive Stick brachte aber keinen Biss!


Der Erfolgsköder war der DAIWA TOURNAMENT TN DS-35 in der Farbe Motor Oil Ayu. Allerfeinste Darter-Eigenschaften entwickelt das Kerlchen, wenn er mit der Bauchseite nach oben auf einem ILLEX Straight Jig Head angebracht wird!

Nach dem Gebrauch im Salzwasser muss das Takle unter die Dusche!!!

Spots:
Wo und wann soll man aber fischen? Mir wurde eigentlich von allen Seiten immer die frühen Morgenstunden und der späte Abend, bzw. auch die ersten Nachtstunden wärmstens empfohlen. Top Plätze sind die Hafenbecken, Brücken und Stege und vorallem die Einläufe sämtlichster Art. Eigentlich überall dort, wo wir auch unsere heimischen Zander erwarten würden.
An der offenen Küste sind stets die Steinpackungen oder Wellenbrecher die erste Wahl. Aber auch an monotonen Sandstrände können die Barsche herumziehen. Immer stets in die weiß schäumenden Wellen werfen und gerade da darf es auch mal ruppiger zugehen. Also bei schlechtem Wetter darf auch ruhig geangelt werden....

Ein paar Impressionen:

Dieser Meeresräuber hatte es hinter sich...

Der besagte Wellenbrecher in fabelhafter Kulisse!

Mein Wolf! Und diesmal geht´s auf den Grill!