Unser ersehnter und lange geplanter Bass Trip stand plötzlich vor der Tür. Nach wochenlangem Saisonstress in der Arbeit habe ich doch tatsächlich beinahe den Trip vergessen!
Für mich persönlich standen die sozialen Kontakte zu meinen italienischen Freunden klar im Vordergrund.
Klarer Auftrag von der Brigarde: Neue Locations, Unterkünfte, Slipstellen und Lizenzabgabestellen klarmachen! Jawohl! Auftrag wird ausgeführt! Als Ausgangspunkt wählte ich meinen vertrauten und geliebten Alpensee, welchen ich bereits seit Jahren aufsuche!
Meine beiden Mitstreiter (Der Tackle-Nerd ´Tricky Darta´ und der Spinfishing-Padavan ´Utsch´) auf diesem Trip waren da doch einiges heißer und angefressener.
Aus irgendwelchen Gründen fange ich auf jedem Trip stets einen großen Flußbarsch??? |
Rumgeschniepel im Hafenbecken! |
Die Eine oder Keine!
Unter diesem Motto bin ich persönlich an die Sache gegangen. Die dicke Mutti war mein persönliches Ziel!
Und so fischte ich diesmal beinahe ohne Ausnahme die ersten Tage ausschließlich dicke Crankbaits und Coverjigs mit mindestens 4 inch großen Krebsen. Leider erstmal voll am Thema vorbei!
But never give up! Genau so peitschten die Splitshot Brüder und ich zwei Tage lang alle 30 cm die kompletten Seeufer ab. Jedes noch so unscheinbare Cover wurde vehement bearbeitet!
Während die beiden anderen Nerds auf dem anderen Boot gelegentlich Bisse auf Finesse-Kram bekamen, hauten wir weiter unser Power-Pitching in die Cover!
Diese Brummer sollten mich endlich zu meinem Ausnahme-Bass führen... |
Den Begriff ´Spooky Bass´ habe ich natürlich auch schon gekannt und was die Bass-Members Hochglanzzeitungen darüber geschrieben haben, habe ich verschlungen wie nichts!
Aber wenn man an einem See ist, an welchem die Bass wie Geister einmal vor den Boot vorbeiziehen und sich durch Nichts aus der Ruhe bringen lassen, auf keinen Köder reagieren und einen noch nicht einmal mit dem allerwertesten anschauen, dann wird es echt komisch. Gerade wenn man nur so ein kleines Zeitfenster zur Verfügung hat wie wir und man genau weiß, dass man dieses Jahr wohl nicht wieder vorbeischauen kann, dann ist das Frust pur sage ich Euch!
Die Bass schienen sich langsam auf ihr Laichgeschäft einzustellen, denn immer wieder haben wir dicke, geschlechtsreife Fische rumgeistern sehen. In den Covern dagegen nichts!!!
Kleinere Fische schienen komplett verschwunden. Das Fressen, so schien es, haben die Fische nahezu eingestellt gehabt!
Als wir am zweiten Tag auch richtig dicke Bass gesehen haben, die ihre Laichgruben vorbereiteten, war es sicher! So eine scheiße, die Fische sind im diesem Jahr 3-4 Wochen früher dran als gewöhnlich. Ganz so, wie die restliche Natur in Mitteleuropa! Aber was will man machen?!
Tricky Darta mit einen ganz schönen Fisch in makelloser Schönheit! In keinem anderen Gewässer, dass ich kenne haben die Fische so eine schwarze Zeichnung! |
Dank einer freien w-LAN-Verbindung des Campingplatzes konnten wir uns einige Erfahrungen aus amerikanischen Internetforen holen und sind immer wieder auf den Begriff "The Safety Zone" gestoßen!
Die Amerikaner sind der festen Überzeugung, dass in genau dieser Situation in der wir uns befanden, nur noch Livebaits helfen! Diese lehne ich aber vehement ab!
Ein weiteren Tipp ist, dass man die Fische, wenn sie überhaupt noch mit Kunstködern an den Haken zu bekommen sind, ausschließlich an Plätzen an denen sie sich absolut sicher fühlen, überlisten kann. Auch darf kein Boot auf dem Wasser Unruhe verbreitet und keine Spaziergänger die Wasserzonen beunruhigen! Genau das war der Schlüssel für noch ein paar weitere Bass!
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(: Utsches erster Bass :) |
Kleinere Punshing-Rigs und weightles Wacky-Würmer wurden extrem leise in die Schilfgürtel abgelegt! Wirklich abgelegt und nicht geworfen!
Ebenso haben sich wieder Boote und Anlegestellen als gut erwiesen!
Backslider hätten bestimmt auch super funktioniert, waren aber auf die Schnelle nicht verfügbar!
Der kleine See:
Am dritten Tag gab es einen Ausflug an einen knapp 45 min entfernten kleinen See, der bekannt für seine großen Bass ist! Fische so um die 4 kg werden dort alljährlich gefangen! Bilder beweisen das!
Ich persönlich habe nur nicht-nennenswerte Schnieppel-Bass ans Band bekommen. Aber schaut was der Finesse-Neuling Tricky Darter gehakt hat. Eine echte Mutti, hinter der ich seit drei Tagen schon hinterher bin! (Glück gehabt, Du Suff-Bauer ;) Ne ne, es sei ihm ja gegönnt....
Geilste covers in kleinen Teich... |
Der beste Fisch des Trips! |
Mein persönlicher beschissenster Tag!
Ein eigentlich wirklich wichtiger Ausflug an einen meiner favorisierten Seen, welcher einer der Top 10-Gewässer in Italien sein soll, viel leider im wahresten Sinne des Wortes ins Wasser! Stärkste Regenschauer und heftigste Winde zwungen uns alle beinahe den ganzen Tag im Zelt, oder zumindest im der campeigenen Bar auszuharren..
Eine menge Arbeit wartete nach dieser Nacht auf uns alle. Wasser tropfte schier die ganze Nacht in mein Zelt. Im Zelt der anderen arbeitete sich das Wasser von der Bodenplane her beharrlich in Richtung Kleidung und sonstiger Utensilien.
Das Schlimmste an der Sache war aber, dass das neue Boot meiner Mitstreiter seine erste Kriegsnarbe in der stürmischen Nacht abbekommen hat! Der Anker hat sich wohl gelöst und das Boot ist gegen das mit Granit befestigte Ufer gebolzt..... eine kleine Charakternarbe halt eben (Ne Delle und ein Lackschaden...)
Erste Regenpause nach über 12 h "Dauer-Schauer".... |
Der späte Nachmittag zeigte sich ein bißchen gnädiger und wir konnten zumindest doch noch für ein paar Stunden ans Wasser! Und auch ich bin wieder zurück in den Finesse-Modus gekommen und der ein oder andere Bass konnte sich müselig überzeugen lassen!
Trotz regen und beschissener Bedingungen.... |
...brachte die absolute Safty Zone noch ein paar Basslein! |
Abbruch:
Am nächsten Tag mussten wir abbrechen! Nach 24h starkem Dauerregen war die Moral und das Durchhaltevermögen angekratzt und die Aussicht, dass es die nächsten Tage ohne Regenpause so weitergeht, sind wir ohne einen einzigen Wurf nach Hause gedüst..... :(
Hier noch ein paar unkommentierte Impressionen...