Montag, 8. Oktober 2012

CATCH & RELEASE

Hier möchte ich mal einige Fakten zum Catch and Release vortragen!!! Den Umgang mit Fischen, welche abgeschlagen, sowie auch released werden, finde ich oft zweifelhaft und nicht tiergerecht bzw. gewässergerecht!!!!

Jeder Angler ist auch ein Releaser!
Gesetzliche Schonzeiten und Mindestemasse zwingen uns zum Zurücksetzen von mindermassigen oder geschonten Fischen. Darüber hinaus kann es für ein ökologisches Gewässersystem sehr wichtig sein, eine nicht geschonte jedoch rar vorhandene Spezies nach dem Fang zurückzusetzen. Auch das Releasen von kapitalen Fischen, die bekanntlich die besten Laichproduzenten mit entsprechendem Genpotenzial sind, ist äußerst wichtig. Sie sollten zum Erhalt der Fischbestände, nur begrenzt oder gar nicht entnommen und stattdessen zurückgesetzt werden.Wir sind der Meinung, dass ein pflichtbewusster und moderner Angler selbst über das Schicksal des gefangenen Fisches entscheiden sollte.................
An dieser Stellen möchten wir untermauern, dass die Initiative Catch - Release nicht für das strikte Zurücksetzen aller Fische steht sondern für:
- eine sinnvolle/selektive Entnahme
- einen pflichtbewussten und respektvollen Umgang mit gefangenen Fischen
- sinnvolle Schonmaße und angepasste Schonzeiten
- sowie alle Maßnahmen, die einer Verbesserung unserer Fischwelt dienlich sind
Auszug aus einer geilen Webseite, welche sich intensiv mit diesem Thema auseinandersetzt!!!!
Unbedingt anschauen!!!  www.catch-release.de/


Müssen zurück gesetzte Fische sterben? Und wenn ja, wie viele???
Diese Frage beschäftigt mich schon immer und dieser Sache bin ich auf den Grund gegangen. Echt erstaunliche Fakten habe ich in einer Langzeitstudie der Berliner Humboldt-Universität des Leibniz-Institut für Gewässerökologie und Binnenfischerei gefunden.

Selbstverständlich reagieren einzelne Arten unterschiedlich. Erstaunlicher Weise stellte sich heraus,  dass die Barschartigen (Perciden), vor allen die Zander, die größte Sterberate bei der Studie hatten. Die durchschnittliche Mortabilität der Barschartigen lag bei 25%. Wohlgemerkt, bei den Salmoniden lag sie erstaunlicher Weise bei nur 15,5%!!! Wer hätte das gedacht? Bei den Hechten den (Esociden) waren es nicht einmal 10%!!! Zu erwarten war die extrem geringe Sterberate bei den Karpfenartigen.
Die hohe Todesrate bei den Barschen lässt sich unter anderem auf eine geringe Anzahl selbiger an der Studie und auf sehr hohe Wassertemperaturen zurückführen!!! Trotzdem stellen die Barschartigen die empfindlichste Gruppe dar!!!
Des weiteren zeigt die Studie einen deutlichen Anstieg der Todesrate ab einer Wassertemperatur vom 20°C. So erklärt sich z.b. die Hackmortabilität bei Regenbogenforellen von 0,0% auf 8,0% bei einem Anstieg der Wassertemperatur von 8°C auf 16°C.

Bei Verwendung von Kunstködern, selbst mit mehreren Drillingen, lag die Todesrate bei 12%. Bei Naturködern dann doch bei 24%. Wobei diese Studie ausschließlich bei Hechten durchgeführt worden ist!!!
Die Hackmortabilität bei Verwendung Haken mit Wiederhaken lag bei allen Arten bei 13%. Bei Verwendung von Schonhaken dann aber nur noch bei gerade 5%!!!! Das gibt zu denken!!! Evtl sollte man ab und zu die Wiederhaken der teuren Japanhaken andrücken???

Über Leben und Tod nach dem Releasen entscheidet Hauptsächlich der Sitz des Hakens. In der Studie ist klar herauszulesen, dass Verletzungen der Kiemen, des Verdauungstraktes und der Augen beinahe immer tödlich verlaufen. Blutungen an anderen Stellen sind wiederum fast immer verheilt. Aber selbst ein vollkommen verschluckter Haken ist nicht zwangsläufig ein Todesurteil!!! Wenn das Vorfach im Maulbereich abgeschnitten wird und auf Operationen verzichtet wird, haben bei 3/4 der getesteten Fischen die körpereigenen Säfte den Haken zersetzt und über das Gewebe ausgeschieden! Das übrigens gilt gerade bei den Forellen!!!

Ein weiterer wichtiger Aspekt ist und bleibt die Landung des Fisches. Es sollte in jedenFall die Landung mit dem Kescher vermieden werden (bei den Raubfischen zumindest). Eine Handlandung per Kiemendeckelgriff bei Hechten und Zander, sowie der Bass-Grip, die Landung per Griff ins Maul, bei Barschen und Schwarzbarschen erfolgt nahezu ohne Verletzungen. Netze hingegen verletzen die Schleimhäute der Tiere enorm........... Das man Fische stets mit nassen Händen anfässt, muss hier ja nicht betont werden! Oder?  ;)

Der Bass-Grip - Die schonenste Landung von Bass, Barschen, Welsen u.s.w.

Der Kiemendeckel-Griff funktioniert bei so einigen Fischen!!! Allerdings wird es bei den Friedfischen schwierig, aber nicht unmöglich!!!!
Der Lip-Griper - Eine Alternative. Man muss allerdings bei größeren Fischen dann unterstützend den Bauch halten.



Gerade aber die Wassertiefe spielt bei unseren geliebten Barschen ein enorm wichtige Rolle. Je größer die Tiefe, aus der Fische hochgekurbelt werden, desto großer ist die Verlustquote. Aufgrund des Körperbaus der Barsche und Zander ist es ihnen nicht möglich eine plötzliche Druckveränderung der Schwimmblase zu regulieren. Also müssen Tiere, welche in größerer Tiefe gefangen werden, extrem langsam nach Oben geholt werden. Wohlgemerkt bereits ab einer Wassertiefe von nur 3,5m wurde bei allen Barschartigen eine erhöhte Sterblichkeit nachgewiesen!!!!!

Man sollte sich immer vor Augen führen, dass es nur dann Sinn macht, einen Fisch zurück zu setzten, wenn er eine reelle Überlebenschance hat. Im jeden Fall bedeutet aber jeder überlebender zurückgesetzter Fisch auch eine bessere Population dieser Art und somit auch bessere Fänge selbiger!!!!

Für alle Interessierten die gibt es den kostenlosen Download der Studie. Ist aber echt harter Stoff......... www.adaptfish.rem.sfu.ca
Rechtliche Lage:
Da wir oft im europäischen Ausland angeln, gibt es keine Schwierigkeiten damit. Im Gegenteil, es wird dort sogar von den Staatsorganen propagiert und wegen der Nachhaltigkeit empfohlen..........
Bei uns Deutschen ist es leider, wie bei anderen Gesetzgebungen, noch Steinzeit und noch weit weg von der modernen Gegenwart.
Fälschlicher weise wird oft behauptet, dass in Deutschland das Fangen und Zurücksetzen von Fischen generell nicht im Einklang mit dem Tierschutzgesetz stünde. Es gibt aber je nach Bundesland verschiedene Tendenzen der Urteilssprechung. Es ist absolut denkbar, dass auch mit der aktuellen Gesetzeslage ein Zurücksetzen von Fischen straffrei sein kann, wenn der Angler damit besonders ökologische Ziele verfolgt, z.B. eben einen schlechten Zanderbestand damit zu schonen....................
Jeder sollte sich im Klaren sein, dass er für sein Handeln selbst verantwortlich ist und dafür gerade stehen muss!!!!
Außerdem sei noch einmal betont, dass ich nicht ein prinzipielles Zurücksetzen propagieren möchte, sondern viel mehr, dass sich der Angler mehr selbst in die Verantwortung nehmen und sich stärker mit der Thematik auseinandersetzt!!!!