Donnerstag, 27. Oktober 2011

Das Texas-/ Carolina-Rig Variete

Das Texas-Rig:
Eigentlich ist dieses Rig mittlerweile jedem Spinfischer bekannt, aber trotzdem soll es, nicht nur der Vollständigkeit halber, hier vorgestellt werden!!! Es ist absolut vielseitig, unkompliziert aufgebaut und so oft erfolgreich. Das Rig besteht aus einen, frei auf der Schnur laufenden, Patronenblei, damit die Fische ohne Wiederstand abziehen können. Eine Perle sorgt für das Klacken (wenn erwünscht). Abgestoppt wird das Ganze durch den Haken.
Außerdem war es mein Einstiegs-Rig in die US-/ Japan-Angelei!!! Vielleicht kann sich ja noch jemand an die "Planet Angeln" Sendung mit Johannes Dietel erinnern....? Für alle Interessierten ist hier der Link zum Filmchen:
http://www.youtube.com/watch?v=0wVAs4I3Y

Klassisches US-T.-Rig mit Patronenblei, Glasperle und üblichem Köder


Historie:
Die Entstehung des T.-Rigs lag wohl so um die Zeit des zweiten Weltkrieges in den USA. Es wurde anfangs für die Forellenbarsch- und Schwarzbarschangelei benutzt. Schnell merkten die Angler, dass sich damit auch hervorragend Yellow-Perch und Walleys überlisten ließen. Umso erstaunlicher ist, dass wir Europäer erst vor ein paar Jahren von den Ami-Rigs Wind bekommen haben!
Als Köder verwendeten sie damals Live-Baits, also Würmer und kleine Fische. Vorzugsweise den Minnow. 1949 kam Nick Creme aus Ohio die Idee, die mühevoll gesammelten Tauwürmer dauerhaft nachzubilden. Die Gussform wurde anscheinend mit Hilfe eines gefrorenen Tauwurms gefertigt. Der Abguss gelang und die "Stunde Null" der die Finess-Angelei hatte geschlagen!!!
Die erfolgreiche Produktion wurde nach Texas verlagert und dort unter dem Namen "Creme-Worm´s" vertrieben. 1964 wurde in einen Angelkatalog der B.A.S.S.-Association der Cremeworm in Verbindung mit Patronenblei und Glaskugel als das Texas-Rig vorgestellt. (Quelle: Das Internet und div. Angelzeitschriften)

Historisches Live-Bait T-Rig, um Schwanzbisse besser verwerten zu können, wurde der Wurm mit einen Wollfaden durchgezogen und festgetüdelt. (hab ich mir gespart!!!)









Moderne:
Finesse-Rigs leben von den unzähligen, meist aus Japan stammenden, Materialien, Ködern und aberhunderten Keinteilen. Um sich in diesem Labyrinth zurecht zu finden, muss man sich in das Thema reinfuchsen und sich die Sachen, welche für den eigenen Angelstil am besten funktionieren, rauspicken. Aber Vorsicht: Die japanischen Entwickler produzieren schneller, als man das Zeug verangeln kann!!!! Aber gerade deswegen geil  :) :) :) :) :) :) Die Japaner waren es auch, die das Finesse-Fischen perfektioniert haben.

Hier zwei mit Tungsten beschwerten Varianten von modernen T.-Rig´s



(:    daddy´s toys   :)

Das Carolina-Rig:
Dies ist meiner Meinung nach das am meisten unterschätzte Rig in Deutschland! Aber es hat es wirklich in sich!!!! Das C.-Rig unterscheidet sich vom T.-Rig durch ein 20-120 cm langes Vorfach, welches dafür sorgt, dass der Köder langsam zu Boden taumeln kann und somit von den Barschen länger wargenommen wird. Das Vorfach wird an einen Wirbel gebunden. Der Rest des Rigs ist mit dem Texas-Rig identisch. Ich persönlich fische 40-80 cm lange Vorfächer. Damit fällt mir die Bisserkennung am leichtesten. Wenn längere Vorfächer gefragt sind, muss man sich dann aber schon sehr konzentrieren!!!!! Ein weiterer Vorteil des C.-Rig ist, dass man auch überdimensionale Bleie mit Kleinstködern kombinieren kann, ohne dass sie aufeinander Einfluss nehmen! Top, wenn Strömungen, extreme Tiefen oder große Distanzen überwindet werden müssen!!! Absolut geiles Rig, wenn die gestreiften Kollegen mal wieder `ne extra Einladung brauchen!!!

 Modernes Carolina-Rig mit "Tru-Tungsten Bullet Weights, 6mm Force Beads" und "Keitech Little Spider"





Das flexible Carolina-Rig:
Sehr oft stelle ich mir die Frage:"Was fängt heute besser??? Texas oder Carolina??? Beide Rig´s fangen. Aber welches fängt heute???" Ich habe einfach schon ein paar Mal im tiefsten Winter mit nem schnell geführten T-Rig gefangen und eben auch andersrum! Eine Lösung fand ich in einen Artikel von Lutz Hülße. Er stellte darin das flexible C-Rig vor, bei welchem er den Wirbel durch einen starken Stopper ersetzte. Dadurch kann in Sekunden von einen zum anderen gewechselt werden. Eben auch ein Vorteil, wenn die Bisse nachlassen und die Fische den Braten riechen!!! Ein weiterer Vorteil  ist, dass ich jetzt auch mit Rapala-Knoten  fischen kann, weil die Perle und das Gewicht nicht mehr über den Knoten rutscht!!! Mein absolutes Lieblings-Rig. Echt Top :)
Flex.-Rig  mit Rappala-Knoten und dem "Keitech Hot Impact"




!!! Beim Flex.-Rig eignen sich auch exotische Anköderungen !!!



!!!Immer ein Versuch wert das Texas-Wacky!!! hier mit "Yamasenko"


XL T.-C.-Rig`s
Für Schwarzbarsche, Rheinzander und Hechte verwende ich größere Texas- und Carolina-Rigs. Wegen der Zweckmäßigkeit und aus Kostengründen verwende ich kaum Tungsten-Gewichte und fertige Stopper. Meiner Erfahrung nach, spielt das aber in dieser Gewichtsklasse nur selten eine Rolle. Bei großer "Hechtgefahr" verwende ich 0,40 mm Fluo, welches sich sehr gut gegen die Zähne des Hechtes bewährt hat!!!! Aber Vorsicht, nach einen Esoxbiss sollte man stets penibel das Fluo kontrollieren, denn der kleinste Kratzer kann beim nächsten Biss den Verlust des Fisches bedeuten!!!! Andere Materialien wie Flexonit, Hardmono und Stahlvorfächer haben bei mir noch nie zu einen Biss auf dieses Rig geführt!!!!! Und ehrlich, wenn man selbst sieht, wie die Köder damit laufen, erklärt sich das eigentlich auch von selbst...........

T.-Rig mit Power-Gum abgestoppt, man spricht dann von Florida-Rig hier mit den "Molix Sidus"










Hier der link zum Florida-Rig